Donnerstag, 14. Mai 2020

Geschmack






















Giorgio Agamben, Geschmack, 2020

In gewisser Weise sind Ästhetik und politische Ökonomie, 
homo æstheticus und homo œconomicus die beiden Hälften,
die beiden Bruchstücke (das Wissen, das nicht gewusst wird,
und die Lust, die nicht genossen wird), die der Geschmack
in der Erfahrung eines genießenden Wissens und einer wis-
senden Lust ein letztes Mal zusammenzuhalten versuchte.

Mittwoch, 25. September 2013

Kunst des Handelns






















Michel de Certeau, Kunst des Handelns, 1988

Mittwoch, 12. Juni 2013

Philosophien der Literatur






















Friedrich Kittler, Philosophien der Literatur, 2013

Kittlers Vorlesungen wollten erklärtermaßen (vgl. „Danksagung“
in Eine Kulturgeschichte der Kulturwissenschaft, S. 9) mehr sein
als „jene mündlichen Improvisationen, wie sie sich seit Fichte
von Woche zu Woche durchschlagen“. Sie waren „die erschriebe-
nen Früchte“ der Wochenenden, die „zugleich ins Übertragungs-
medium akademischer Lehre und in die Speichermedien eines
nicht-kommerziellen Betriebssystems“ wanderten. Die überlie-
ferten Dateien lassen daran keinen Zweifel: Sie sind bis in die
letzte Pointe ausformuliert.

Dienstag, 26. Februar 2013

Frauen






















Kippenberger, Frauen, 1980

Frankfurter Buchmesse 2005: Unweit des Haupteingangs der Mes-
sehallen hatte sich der Merve Verlag von Land's End einen ameri-
kanischen Wohnwagen aufstellen lassen, um dort den bezeugten Konsum von 100 g Wodka zum Preis von 10 Euro mit einem Exem-
plar der Nachauflage von Martin Kippenbergers »Frauen« zu hono-
rieren. Andrea Stappert hat es dokumentiert:

Samstag, 23. Juni 2012

Kirche und Reich






















Giorgio Agamben, Kirche und Reich, 2012

Meine Worte wohl wägend sage ich hier und jetzt: Heute gibt
es auf Erden keine legitime Gewalt, selbst die Mächtigen die-
ser Welt sind sich ihrer Illegitimität bewusst.

Je le dis ici et maintenant en mesurant mes mots: aujourd’hui
il n’y a plus sur terre aucun pouvoir légitime et les puissants du
monde sont tous eux-mêmes convaincus d’illégitimité.

Lo dico qui e ora misurando le mie parole: oggi non vi è sulla
terra alcun potere legittimo e i potenti del mondo sono essi
stessi convinti di illegittimità.



















La Chiesa e il Regno, Edizione Nottetempo, Mailand 2010. Eine
erste Fassung dieses Textes wurde am 8. März 2009 in der Ka-
thedrale Notre Dame von Paris im Rahmen der Conférences de
Carême vorgetragen. Mit drei Fotographien von Armin Linke.

Dienstag, 8. November 2011

Kunst des Schreibens






















Strauss/Kojève/Kittler, Kunst des Schreibens, 2009

IMD 316 enthält ein „Exordium“ von Andreas Hiepko: „Früch-
te einer Fernbeziehung“, Leo Strauss’ „Verfolgung und die
Kunst des Schreibens“ („Persecution and the Art of Writing“,
Social Research, Vol. 8, No. 4, November 1941. Die vorliegen-
de Übertragung folgt der geringfügig abweichenden Fassung
in: Leo Strauss, Persecution and the Art of Writing, Glencoe,
Ill. 1952 [© University of Chicago Press, Chicago, Ill.], aus dem
Englischen von Andreas Hiepko), Alexandre Kojèves „Kaiser
Julian und seine Kunst des Schreibens“ („The Emperor Julian
and his Art of Writing“, in: Joseph Cropsey (Hg.), Ancients and
Moderns. Essays on the Tradition of Political Philosophy in Ho-
nor of Leo Strauss, New York 1964, übersetzt von James H. Ni-
chols, Jr. Unsere Übertragung folgt: Alexandre Kojève, L’empe-
reur Julien et son art d’écrire, Paris 1990 [© Nina Kousnetzoff,
Paris], aus dem Französischen von Peter Geble) und Friedrich
Kittlers „Julian der Grieche“.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Optische Medien






















Friedrich Kittler, Optische Medien, 2002

Wenn es nach der lauteren Wahrheit ginge, müßte jede Vorlesung,
die von optischen Medien handelt, mit einem Lob jenes Sternes
beginnen, der das Irdische als das Sichtbare überhaupt erst zu se-
hen gibt. „Nichts Schöneres unter der Sonne, als unter der Sonne
zu sein“, schrieb Ingeborg Bachmann aus der demütigen Sicht die-
ser Irdischen. Leonardo da Vinci, hochmütiger und alteuropäischer,
sagte dasselbe aus der Sicht der Sonne selbst: Il sole non vide mai
nessuna ombra („Niemals sieht die Sonne einen Schatten“, Codex
Atlanticus, 300r.b).

So beginnt IMD 250.