Sonntag, 30. Oktober 2011
Optische Medien
Friedrich Kittler, Optische Medien, 2002
Wenn es nach der lauteren Wahrheit ginge, müßte jede Vorlesung,
die von optischen Medien handelt, mit einem Lob jenes Sternes
beginnen, der das Irdische als das Sichtbare überhaupt erst zu se-
hen gibt. „Nichts Schöneres unter der Sonne, als unter der Sonne
zu sein“, schrieb Ingeborg Bachmann aus der demütigen Sicht die-
ser Irdischen. Leonardo da Vinci, hochmütiger und alteuropäischer,
sagte dasselbe aus der Sicht der Sonne selbst: Il sole non vide mai
nessuna ombra („Niemals sieht die Sonne einen Schatten“, Codex
Atlanticus, 300r.b).
So beginnt IMD 250.
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